Bericht zum Tag der Architektur, 24. Juni 2023
Von ganz besonderer Einzigartigkeit in Deutschland war zu hören, als Sally Below (Spinelli FreiRaumLab) in der Mannheimer Philippuskirche zur Eröffnung des Tags der Architektur kurz einführte. So sei Käfertal der am stärksten wachsende Stadtteil Deutschlands. Und so manch andere Kleinigkeit wurde noch herausgestellt, u.a. dass Mannheim hier gemeinschaftliche Wohnprojekte unterstütze. Von Transformation in den Lebenszusammenhängen einer Stadt war viel zu hören, und auch von Nachhaltigkeit – auch das Hauptthema der Buga23.
Nach der Eröffnung vor geschätzt 100 Architekt*innen ging es in Gruppen zur Besichtigung nach Spinelli – auch zu WohnWerk! „Aus welchem Material und wie gefertigt sind denn die Träger im Gemeinschaftsraum?“ „Ach so, da kommt noch eine Grünfassade drauf! Und wie gestaltet die sich?“ „Wurde der Betonturm hier gegossen oder kamen Fertigteile?“ Das waren die eher harmlosen fachlichen Fragen, die da in den engen Räumen der Wohnungen beraten wurden. Auch: „Wie organisiert sich bei Euch die Genossenschaft?“ „Wie sieht es bei Eurer Finanzierung aus?“ „Wie ist die Energieversorgung?“ Zu den Fragen konnten Hella und Hans Peter sehr gut und auch mal schlagfertig Rede und Antwort stehen.
Architektonisch die große Überraschung: Zum ersten Mal waren Vertreterinnen des Architekturbüros DGJ auf der Baustelle „ihres“ Hauses! Viel war von den beiden Damen – eher auf Englisch und Französisch – zu hören, was „wir“ hier gebaut haben. Zwei Mal eine Stunde lang erfuhren die Besucher*innen Spannendes über das Bauwerk – auch für WohnWerker*innen gab's die ein oder andere Neuigkeit. Vor allem, dass das Haus auf einer flexiblen Bauweise basiere und also auch bei Wechsel von Bewohner*innen leicht wieder umgebaut werden könne: Wände einmal da raus und dort neu rein mache das Bauwerk noch für längere Zeiten nutzbar und nachhaltig.
So war unser Multifunktionsraum das machbar zum zweiten Mal nach dem letztjährigen Richtfest richtig belebt, was auch Bauleiter Michael Ertel freute. Abseits des Trubels wurden auch Einzelgäste geführt, u.a. aus den beiden Kirchengemeinden. Andreas konnte dabei nicht nur Holz, Kabel und Balkone zeigen – wobei das Laufen auf Gitterrosten nicht jedermanns/fraus Sache war – sondern auch die gemeinsame Nutzung von Räumen ansprechen. Ob diese Dinge dann wirklich die Architekt*innen interessieren, oder doch nur die bessere Raumhöhe und ihr eigenes Budget, das wird dann die Zukunft erweisen. Zum Abschluss als Dank wurde den Damen von DGJ und auch Hella ein gutes Tröpfchen Roter überreicht.
(Andreas, 25.6.23)